Liebe Leserinnen & Leser,die Vorbereitungen für die FAIR FASHION'S NIGHT 2013 im September sind bereits in vollem Gange. Lesen Sie in diesem Newsletter Neuigkeiten über Eco-Fashion-Trends aus Berlin. Lernen Sie Prakash Chandra Jha, den Designer und Gründer des Avantgarde-Labels COCCCON, und LemonAid, einen unserer Sponsoren, kennnen. In den Newslettern August und September werden wir Ihnen weitere Referenten, Labels, Sponsoren und Partner der FAIR FASHION'S NIGHT vorstellen und Sie über Neues im Rahmen unserer Planung informieren. Pünktlich zur Ferienzeit ist der faszinierende Bildband „Fair Trade - eine Reise um die Welt“ erschienen. Eric St-Pierre präsentiert beeindruckende Bilder und Bescheibungen seiner Reise durch 17 Länder auf den Spuren des Fairen Handels: Er traf Kunsthandwerkerinnen in Bangladesch, Baumwollpflanzer in Mali und viele Menschen mehr. Schulen, Städte, Gemeinden und Stadtteile machen sich bundesweit in Rekordzahlen für den Fairen Handel stark – neue Fairtrade Towns Broschüre „von 0 auf 150“. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr FAIR FASHION'S NIGHT-Team |
Inhalt
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ECO Fashion Europe |
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16. Fashion Week in Berlin: Großer Erfolg für Eco-Fashion in BerlinVom 2. bis 4. Juli 2013 fand in Berlin die 16. Mercedes Benz Fashion Week statt. Fester Bestandteil der Veranstaltung waren auch in diesem Jahr Eco Fashion und Sustainable Design. Sie haben sich zu den Wachstumsbereichen in Berlin entwickelt und gewinnen zunehmend an internationaler Bedeutung. Immer mehr Unternehmen, Plattformen, Netzwerke und Verbände stellen das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus ihrer Arbeit, und Konsumenten entwickeln zunehmend ein Bewusstsein für ökologisch und sozialverträglich gefertigte Produkte. Eco Fashion bedeutet nicht nur den Einsatz von nachwachsenden ökologischen Materialien, sondern impliziert auch Fair-Trade-Praktiken im Umgang mit den Geschäftspartnern. Margret Riemer, Inhaberin Yavana, Düsseldorf Auch in diesem Jahr ist der Green Show Room wieder zu Gast im Hotel Adlon in Berlin. Zum Messe-Start war sogar Renate Künast, die Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, gekommen. http://green-showroom.net/#&panel1-4 Dreißig handverlesene internationale Mode–Designer präsentierten auf der 1. Etage des Fünf Sterne Hotels ihre nachhaltigen Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2014. Nur wer ein hohes Niveau an Design, Qualität und Innovation bietet, ist hier dabei. Das Label muss deutlich im gehobenen Segment positioniert sein und 70% der Kollektion muss nachhaltig produziert sein, d.h. ökologische und soziale Aspekte sowie der Aspekt der Transparenz in der textilen Kette müssen sichergestellt sein. Unter ihnen waren auch fünf Teilnehmer der FAIR FASHION'S NIGHT 2013: ALEKS KURKOWSKI, COCCCON, DEEPMELLO, EDELZIEGE und KATHARINA KAISER. Höhepunkt der Veranstaltung war wieder die Salon/Ethical Fashion Show. Hier war ein Hauch von Luxus zu spüren. Genau das, was ich mir für nachhaltig hergestellte Mode immer gewünscht habe. Weg von Jute-Säcken und Öko-Schlappen. Es geht auch anders und das haben die jungen Designer auf der Salonshow am 2. Juli eindrucksvoll bewiesen. Die 20 teilnehmenden Brands zeigten 54 Looks und fanden große Begeisterung bei den Fachbesuchern. Labels, die ich mir besonders genau angeschaut habe, waren natürlich diejenigen, welche auch auf der FAIR FASHION'S NIGHT 2013 vertreten sein werden. Über den Laufsteg schickten Aleks Kurkowski, Alma & Lovis, Cocccon, Deepmello, und Edelziege ihre Kollektionen, und auch Katharina Kaiser, Lanius, und Studio Jux präsentierten ihre Models. Gezeigt wurden die Trends für den nächsten Sommer: Knallige Farben zeigten Edelziege, Deepmello und Lanius. Der Männerlook der Show wurde von Aleks Kurkowski designt. Auch Katharina Kaiser, die bereits zum zweiten Mal dabei war, freute sich über die Aufmerksamkeit für ihre Kollektion. Sie lobte die hohe Qualität der Besucher, und dass viele Händler gekommen waren, die sonst eher konventionelle Mode einkaufen! Im Green Showroom des Hotel Adlon Kempinski wurde eine überzeugende achte Saison eco-faire High Fashion-Messe präsentiert. Steigende Besucherzahlen und interessante internationale Labels machen deutlich, dass grüne und fair produzierte Mode sich aus der Nische heraus bewegt und über Concept Stores, wie Yavana, den Weg zu den Modeliebhabern findet. Der nächste GREENshowroom findet vom 14. bis 16. Januar 2014, und ich bin bestimmt wieder dabei! Ihre Margret Riemer |
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Geringe Nachfrage nach Eco-Fashion in ParisIn Paris fehlt derzeit eine deutliche Nachfrage nach einer Business-Plattform für ökologische, ethisch fair produzierte Mode. Der Präsident der Messe Frankfurt France, Michael Scherpe, macht die schwierige wirtschaftliche Situation in Frankreich dafür verantwortlich. Die Ethical Fashion Show in Paris, Mutter der Ethical Fashion Show in Berlin, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Messe Frankfurt hatte 2004 die Ethical Fashion Show Paris von ihrer Gründerin Isabelle Quéhé übernommen. Mit 31 Textilmessen rund um den Globus sind die Frankfurter Weltmarktführer im Bereich Mode und Textilien. Ziel war damals, sich in ganz Europa einen vielversprechenden Wachstumsmarkt zu erschließen. Mit der Übernahme der Ethical Fashion Show in Paris wollte die Messe Frankfurt den fairen Handel fördern und Marken unterstützen, die nachhaltig arbeiten, damit sie bekannter werden und sich wirtschaftlich weiterentwickeln. Das war 2004. Heute sieht die Welt anders aus. Die Überlegungen des Veranstalters gehen nun dahin, aus der bisherigen Fachmesse eine Publikumsmesse zu machen. Dazu bedarf es aber einer geeigneten Ausstellungsfläche, die das Thema „Grüne Mode” näher zum Endkunden bringt. Vielleicht ein Hotel MutterHaus in Paris? Die gute Nachricht an der ansonsten traurigen Entwicklung ist, dass wir mit unserem Format der FAIR FASHION'S NIGHT auf dem richtigen Weg sind und die mittelfristige Zielsetzung, zwei Mal pro Jahr zur Frühjahr-/Sommer- und zur Herbst-/Winter-Kollektion eine FAIR FASHION'S NIGHT zu organisieren, richtig ist. Wer Zeit und Lust hat, sich ehrenamtlich für die Weiterentwicklung dieses Formats zu engagieren, möge sich bitte bei mir melden: Gabriele Krüger, Mobil: 0151 11929209, g.krueger@fairtrade-duesseldorf.de. |
FAIR FASHION'S NIGHT - Sponsoren & Partner |
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LemonAid – Fairtrade im BlutWer Bio- und Fairtrade-Getränke mit verstaubten Teemischungen assoziiert, der hat das Video auf das Video auf der Website nicht gesehen: http://www.lemon-aid.de/fairtrade-im-blut/. Natürlich sind LemonAid & ChariTea auch auf der FAIR FASHION'S NIGHT 2013 wieder dabei. Mit der ganzen coolen Palette: Diesmal zusätzlich dabei: die neuen Sorten Blutorange und Mate: An dieser Stelle schon einmal ein herzliches Dankeschön an LemonAid & ChariTea für die Unterstützung der FAIR FASHION'S NIGHT! |
FAIR FASHION'S NIGHT - Labels & Referenten |
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COCCCON - creativity can careGabriele Krüger, Vorsitzende des Fairtrade Düsseldorf e.V., sprach mit Chandra Prakash Jha einige Tage nach der Fashion Week in Berlin. Prakash, Sie waren zum dritten Mal auf der Fashion Week. Welche Eindrücke haben sie mitgebracht? Die Atmosphäre war wieder einmal einzigartig. Im Gegensatz zu konventionellen Fashion Shows gibt es nicht dieses kompetitive Element. Man fühlt sich viel mehr unter Freunden. Jeder hilft jedem, auch wenn man eigentlich im Wettbewerb zueinander steht. Am Ende des Tages verbindet alle ein gemeinsames Ziel. Wir wollen etwas verändern, für die Umwelt und für die Menschen, welche Mode herstellen. Kunden, die in den Eco-Fashion-Bereich kommen, besuchen uns, weil Sie sich auf nachhaltige Mode spezialisiert haben und den gleichen Mind-set haben. Ein Gefühl, wie in einer großen Familie! Auf der Eco-Fashion-Website steht der Show Floor Berlin, der Lavera Show Floor, der GREENshowroom, usw. Wo waren Sie? COCCCON war im GREENshowroom. Dieser ist im Hotel Adlon gegenüber vom Brandenburger Tor. Ein sehr schöner Rahmen! Die Labels zeigen ihre Kollektionen in den Suiten auf der 1. Etage des Hotels. Ein besonders nachhaltiges Konzept. Das Mobiliar der Suiten, Schränke, Spiegel, Betten, Tische, Stühle, kann vollständig für die Präsentation der Mode genutzt werden. COCCCON war in einer Suite gemeinsam mit Deepmello und Katharina Kaiser. Welche Entwicklung sehen Sie im Bereich Eco-Fashion in den letzten Jahren? Ich war zum dritten Mal im GREENshowroom und empfand ein stark gestiegenes Interesse an nachhaltiger Mode. Sogar ein führender Automobilhersteller möchte seine Merchandise-Kollektion nachhaltig herstellen. Was hat Sie motiviert ein nachhaltiges Mode-Label zu gründen? Ich habe 10 Jahre als Designer gearbeitet bevor ich Cocccon gegründet habe. Als Designer ignorierte ich alles, was über die unmenschlichen Produktionsbedingungen in meinem Heimatland berichtet wurde. Und ich denke, so machen es wahrscheinlich 90% aller Designer. Sie bekommen den Stoff und sollen daraus etwas Schönes designen. Alles andere interessiert sie nicht. Sie kommen mit der Produktion nicht in Berührung. Als ich dann zum ersten Mal eine T-Shirt-Produktion in Südindien besuchte, war ich schockiert. Was ich dort sah, war tausendmal schlimmer als all die Bilder, die wir im Fernsehen sehen. Die Menschen leiden und werden gezwungen zu arbeiten. Europäische Firmen zwingen die indischen Textilproduzenten, die Stückkosten zu senken. Gefeilscht wird um 50 Cent, und als in Indien endlich Mindestlöhne eingeführt wurden, haben die Textilproduzenten alles eingepackt und sind mit der Produktion nach Bangladesh gezogen. Wenn die Rahmenbedingungen dort nach den jüngsten Vorfällen auch für die Arbeiter verbessert werden und die Produktion teurer wird, ziehen Sie weiter, und die Menschen sind wieder ohne Arbeit. Ein echter Teufelskreis. Irgendwann beginnt man dann, seinen Beruf zu hassen. Ich kündigte und arbeitete ein Jahr als Lehrer und Dozent an Schulen in Hagen, Gevelsberg und Schwelm, bis ich 2010 Isabelle Quéhé, die Gründerin der Ethical Fashion Show in Paris, kennenlernte. Bis dahin hatte ich immer gedacht, dass öko-faire Mode langweilige Mode sei, aber in Paris lernte ich coole, glamouröse und zeitgemäße öko-faire Mode kennen und so begann mein Weg in Richtung Eco-Fashion. Anfang 2012 wurde die COCCCON UG gegründet. Die Kollektion von Cocccon steht für avantgardistische Kleider aus biologischer Seide. Wo wird die Seide hergestellt und die Kollektion produziert? Die COCCCON-Kollektion wird in meiner Heimat im Bundesstaat Jharkhand in Ostindien hergestellt. Dort erfolgt der gesamte Herstellungsprozess, von der Seidenraupe bis zur COCCCON-Kollektion. Im März 2012 sind wir mit fünf Näherinnen gestartet. Heute arbeiten in der Produktion schon mehr als 50 Mitarbeiter, und zum Jahresende werden es 100 sein. Die Bio-Seide wird meist mit Frauen aus der armen Landbevölkerung hergestellt. Zur Zeit arbeiten wir an der GOTS–Zertifizierung. Der Bundesstaat Jharkhand ist nicht weit von Bangladesh entfernt. Vor dem Hintergrund der Geschehnisse dort, was tun Sie, damit die Produktionsstätten von COCCCON sicher sind? So etwas wie in Bangladesh ist typisch für Massenproduktionen. Cocccon wird nie ein Massen-Produzent werden. Unsere Mitarbeiter fühlen sich wohl und sicher. Jeder kann sich davon überzeugen, auch ohne nach Indien zu fliegen. Wir haben für unsere Kunden eine High Definition Kamera installiert, so können Sie jederzeit sehen, wie die Produktion läuft. Wie werden die Näherinnen vergütet? Bekommen Sie einen fairen Lohn? Unsere Mitarbeiter erhalten einen fairen Lohn, der über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Dass wir ein fairer Arbeitgeber sind, spricht sich rum. So kommen sogar nach und nach ehemalige Dorfbewohner, die in die Slums von Neu-Dehli abgewandert waren, um dort ihr Glück zu suchen, zurück. Jharkhand ist der Bundesstaat Indiens, in dem die meisten Seidenraupen gezüchtet werden. Kokons aus Jharkhand sind weltbekannt. Warum sind die Menschen so arm? Die meisten Menschen, die in der Seidenraupenindustrie arbeiten, haben kaum eine Vorstellung von dem Wert ihres Produktes. Sie verkaufen ihre Kokons an Zwischenhändler für sehr wenig Geld. Im gesamten Prozess verdienen weitere Zwischenhändler, jedoch am wenigsten die hart arbeitenden Seidenraupenzüchter. Was macht COCCCON anders als konventionelle Seiden-Händler und Hersteller? Um die Erzeuger besser zu stellen, züchten wir für COCCCON eigene Kokons in Jharkhand. Wir binden die Dorfgemeinschaften in das Projekt ein, um ihnen eine wirtschaftliche Perspektive zu geben. Zudem werden die Seidenkokons auf biologische Art gezüchtet und dabei wird gänzlich auf Pestizide verzichtet. Zum Schutz vor Schädlingen werden die Pflanzen mit Moskitonetzen abgedeckt. In ihrem Leben durchläuft die Seidenraupe drei Stadien. Von der Raupe über die Verpuppung in ihrem Seidenkokon bis hin zum Schmetterling. Außer sie fällt der konventionellen Seidengewinnung zum Opfer! Was meinen Sie mit: Außer die Raupe fällt der konventionellen Seidengewinnung zum Opfer? Üblicherweise werden alle Kokons mitsamt Seidenraupe in kochendes Wasser gegeben. Die COCCCON- Seidenraupen werden in Handarbeit beschnitten, sodass der Schmetterling schlüpfen kann und nicht im kochenden Wasser verbrühen muss. Der unterbrochene Seidenfaden wird traditionell geknotet und verwebt, wodurch er seinen unverwechselbaren Charakter erhält. Bei COCCCON kann sich die Raupe weiterentwickeln, um am Ende ihrer Metamorphose als herrlicher Schmetterling in die Natur zurückzukehren. Wir arbeiten nach dem Motto „Creativity Can Care“. Hochwertiges Design und respektvoller Umgang mit den Ressourcen unserer Erde, dazu gehören Mensch, Tier und Umwelt, schließen sich nicht aus! Prakash, vielen Dank für das Interview. Sie haben uns neugierig gemacht auf Ihre Heimat, die Menschen und die Seide. Wir freuen uns, auf der FAIR FASHION'S NIGHT 2013 mehr zu erfahren und natürlich die COCCCON-Kollektion live zu sehen! |
News |
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Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels 2013Die Landeshauptstadt Düsseldorf wurde 2007 Hauptstadt des Fairen Handels und wird sich nicht erneut um den Titel bewerben, aber beteiligen werden wir uns dennoch: Erstmals werden 2013 fünf Sonderpreise für herausragende Einzelprojekte vergeben, die mit je 1.000 Euro dotiert sind. Die Stadt Düsseldorf hat entschieden, neben vier weiteren Projekten auch das Format FAIR FASHION'S NIGHT als Einzelprojekt für den Wettbewerb um die fünf Sonderpreise einzureichen. |
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Neue Fairtrade-Towns-Broschüre „Von 0 auf 150“Die Broschüre „Von 0 auf 150“ ist eine Best Practice-Broschüre, die zeigt, was in 4 Jahren Kampagne Fairtrade Towns in Deutschland passiert ist. Broschüre kostenlos bestellen unter: http://www.fairtrade-deutschland.de/index.php?id=1117 |
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Fairtrade-Produkt-DatenbankIn der Produkt-Datenbank von Fairtrade Deutschland finden Sie alle Produkte, die das Fairtrade-Siegel (TransFair) tragen, sortiert nach Produktkategorien. Für die Fans der Fair Fashion gibt es auch die Kategorie „Baumwollprodukte“: http://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/produktdatenbank/ |
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Suchen Sie ein Geschenk? Fairtrade-FotobuchAuf den Spuren der Fairtrade-Bewegung bereiste Éric St-Pierre 17 Länder und brachte beeindruckende Bilder und persönliche Texte mit. Mehr Infos unter: http://www.kohlibri.de/xtcommerce/product_info.php/info/p317945_Fairtrade.html |
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Fairtrade Düsseldorf e.V. Wasserwerksweg 17a 40489 Düsseldorf http://www.fairtrade-duesseldorf.de/ http://www.fairfashionsnight.de/ Haftungsausschluss |
Ansprechpartnerin: Gabriele Krüger E-Mail: g.krueger@fairtrade-duesseldorf.de Telefon: +49 (0) 211 403540 Mobil: +49 (0) 151 11929209 |